- Vattimo
- Vạttimo[v-], Gianni, italienischer Philosoph, * Turin 1936; 1963/64 Schüler von H.-G. Gadamer und K. Löwith in Heidelberg; 1964-82 Professor für Ästhetik, seitdem für theoretische Philosophie in Turin; gehört zu den führenden Denkern der Postmoderne. In Auseinandersetzung u. a. mit F. Nietzsche, M. Heidegger und Gadamer sieht er die abendländische Ontologie (Metaphysik, mit Werten wie Ewigkeit, Autorität, Herrschaft) als eine untergehende an; an deren Stelle trete eine »schwache«, auf Geschichte in ihren sprachlichen Überlieferungen (»hermeneutische Vernunft«) und Sterblichkeit basierende Ontologie und ein »schwaches Denken« (»pensiero debole«), das sich am Ereignischarakter der Erscheinungen orientiere.Werke: Le avventure della differenza (1980); Al di là del soggetto. Nietzsche, Heidegger e l'ermeneutica (1981; deutsch Jenseits vom Subjekt. Nietzsche, Heidegger und die Hermeneutik); La fine della modernità (1985; deutsch Das Ende der Moderne); Introduzione a Nietzsche (1985; deutsch Nietzsche. Eine Einführung); Oltre l'interpretazione. Il significato dell'ermeneutica per la filosofia (1994; deutsch Jenseits der Interpretation. Die Bedeutung der Hermeneutik für die Philosophie).
Universal-Lexikon. 2012.